2010-06-24

Pflaumenblüten im Schnee

Mein zweiter Kimono-Kauf war ein Tsukesage mit Pflaumenblüten. Tsukesage kommen in der Rangfolge der Formalität nach Tomesode und Hōmongi, getragen werden sie zu feierlichen Anlässen und formellen Besuchen. Zum Beispiel Geschäftsessen, oder Einladungen bei den Schwiegereltern ;). Das Motiv ist beim Tsukesake etwas reduzierter als beim Homongi und läuft meist von der Schulter bis nach unten zum Saum. Der Hauptunterschied zwischen Homongi und Tsukeage liegt darin, das beim Homongi das Dessin großflächig verbunden ist, wärend beim Tsukeage einzelne kleine Muster über den Stoff laufen.

Der hier gezeigte Tsukesage hat als Motiv Zweige von Plaumenblüten. Pflaume heißt auf Japanisch Ume. Pflaumenblüten sind in Japan die ersten Blüten des Jahres, sie blühen bereits Anfang Januar. Deshalb sind sie in Japan Symbol für den kommenden Frühling.

Wer möchte kann genaueres bei Wikipedia nachlesen.
Zurück zu Kimonos. Wie bereits im Blog erwähnt, gibt es beim Kitsuke feste Regeln. Dabei gibt es auch einen strengen Bezug zu den Jahreszeiten und deren Flora und Fauna.
So werden jeder Jahreszeit bestimmte Blüten, Pflanzen und Tiere zu geordnet.

Japaner sind in ihrer Lebensweise intensiv mit der Natur und den Jahrzeiten verknüpft. In vielen kulturellen wie alltäglichen Dingen wird der jeweiligen Saison Beachtung geschenkt. Die Jahreszeiten findet man zum Beispiel beim Essen oder Haikus, (kurze japanische Gedichte) und eben auch bei Kimonos wieder.

Daraus ergeben sich Regeln, in welchem Monat welches Motiv auf Kimonos und natürlich auch auf Obis getragen werden darf. Um es noch komplizierter zu machen gibt es auch Kimonos auf denen Motive verschiedener Jahreszeiten kombiniert sind. So kann ein Kimono mit Kirschblüten und Chrysanthemen im Frühling und Herbst getragen werden.

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