2011-09-25

Es wird Herbst!

Aus diesem Anlass gibt es heute ein neues Design für meinen Titel. Zu sehen ist das ultimative Japanische Herbstmotiv, nämlich Ahornblätter.


Der Japanische Ahorn hat eine etwas andere Blattform als der bei uns wachsende. Es handelt sich nämlich um einen Fächer-Ahorn.
Die Blätter dieser Ahorn-Art sind meistens klein und die Spitzen sind tief in das Blatt eingeschnitten. Bei uns sieht man immer öfter kleine Bäumchen und Büsche dieser Art in den Vorgärten.

Passend zur Herbstlichen Stimmung, hier noch ein Haiku von Basho:

Unter dem Herbstmond
sah ich Blumen auf dem Feld -
ach, es war nur Stroh!

2011-09-07

Japanisches Schuhwerk für die Frau

Nachdem ich euch letztens meine blauen Geta vorgestellt habe, dachte ich mir, ich könnte ja mal einen umfangreicheren Eintrag über die japanischen Sandalen schreiben.
Fangen wir mal mit dem Unterschied zwischen Geta und Zori an. Beides sind japanische Sandalen, die mit einem Steg zwischen den Zehen und zwei schmalen Riemen am Fuß getragen werden. Wichtig für die Unterscheidung ist, dass Geta immer aus Holz gemacht sind. Ein sehr charakteristisches Merkmal, gerade für antike Geta sind zwei unten an den Schuhen angebrachte Stege, die auch als Zähne bezeichnet werden. Es gibt dabei viele verschiede Varianten bei denen diese "Zähne" auch variieren können. Heutige Geta haben auch oft eine westliche Absatzform. Alle Formen haben aber die Gemeinsamkeit, dass die Sohle mehr oder weniger zweigeteilt ist.
Bei den Zori ist weniger das Material ausschlaggebend, sondern die Form der Sohle. Bei den Zori besteht die Sohle aus einem Stück und erinnert etwas an einen Blockabsatz. Die Oberseite, sprich die Riemen, sind bei Geta und Zori gleich.
Bei Zori werden viele unterschiedliche Materialen verwendet. Es gibt ganz einfache aus Reisstroh, aber auch edle mit Brokat bezogene Exemplare für festliche Anlässe.
Während Geta immer Casual, also im Alltag getragen werden, gibt es bei den Zori Abstufungen in der Formalität.
Diese richten sich nach dem verwendeten Material und der Höhe der Sohle. Je höher, desto formeller.
Ach so, Zori und Geta werden traditionell natürlich mit Kimono oder Yukata getragen.
Hinzu kommt, dass man Geta auch barfuß tragen kann, während zu Zori's immer Tabisocken getragen werden sollten.
Tabi sind spezielle Socken mit abgeteilter großer Zehe. Tradionelle Tabi für Frauen sind aus weißem festem Soff mit Sohle gefertigt, während Männer schwarze Tabi tragen.
Mittlerweile gibt es auch viele bunte Tabisocken, die einfach wie normale Socken gestrickt sind. Diese sind dann wieder was für den Freizeitlook.
Geta und Zori gibt es übrigens auch für Männer.
Lange Rede...
Ich werde euch einfach mal meine bescheidene Sammlung an Geta und Zori vorstellen.


Moderne Geta mit Hanao mit Shibori (als Hanao werden die beiden Riemen bezeichnet. Sie sind meistens aus Stoff)
Das Holz ist ganz leicht und die Schuhe angenehm zu tragen. Sie sind klassisches Yukata-Schuhwerk.



 Senryou-Geta mit Hanao mit Yabane Muster. Diese form der Geta war vor allem um 1900 beliebt und ist jetzt wieder In, vor allem zu vintage Kimono.
Gekauft habe ich sie bei Karan-Karon. Bestellen kann man dort, indem man eine Email schreibt. Sie wird sehr schnell und nett beantwortet.
In diesen Schuhen kann man nach etwas Übung gut laufen, nur Treppen sind schwierig.


 Das hier sind die klassischen Geta mit den zwei "Zähnen" auf japanisch heißen sie Hutatuba-Geta. Diese Form ist wahrscheinlich die älteste Form der Geta. Laufen ist hier schon eher gewöhnungsbedürftig.



 Hier haben wir einfache Zori für die Freizeit. Moderne Zori haben häufig eine Sohle aus Plastik.



Und zum Schluss haben wir hier noch ein paar edle Zori, welche mit Brokat-Stoff bezogen sind. man kann sehen, dass die Sohle höher ist, als bei den oben gezeigten. Die Zori sind insgesamt ganz schmal, so dass bei mir der Fuß ganz schön drüber hängt, was ich nicht so toll finde. Wahrscheinlich braucht man hier doch einen schlanken Fuß.
Falls schon einmal jemand Geta und Zori kaufen wollte, dem wird aufgefallen sein, dass sie meistens sehr klein sind.
Das liegt natürlich daran, dass japanische Füße zierlicher sind. Allerdings sollte man auch wissen, dass es in Japan als sehr schick gilt, wenn die Ferse ein kleines Stück über Geta- oder Zori-Sohle hinaus schaut.
Also kann man die Schuhe quasi eine Nummer kleiner kaufen. Ich habe als Schuhgröße eine 39 und die gezeigten Sandalen sind zwischen 23 cm und 24 cm lang.


Riech, Schnüffel... Pühhh!