2015-11-06

Achtung Blogumzug!

Liebe Kimono-süchtige,

Dieser Blog ist nicht neu, sondern ich habe meinen alten Kimono-Blog
von kimono-und-co.blog.de, hierher umgezogen, da mein alter Bloganbieter im Dezember schließt.

Bei der ganzen manuellen Übertragerei mit Fotos und soweiter hatte ich in den letzten Tagen die Gelegenheit die 58 Einträge nochmal revue passieren zu lassen. Dabei hab ich richtig Lust bekommen mal wieder was Neues zu schreiben.
Auch habe ich noch jede Menge Fotos von meiner Kitsuke-Tussi auf dem Rechner die mal an die Öffentlichkeit wollen.
Na mal sehen, lasst euch überraschen.

Viele Grüße Elisa aka Kim-oh-no

P.S. Leider konnte ich die alten Kommentare nicht mitnehmen, also scheut euch nicht neue zu schreiben. Auch Fragen beantworte ich immer gerne.

2013-04-15

Long time no see - endlich wieder mal was neues

Schon über ein jahr ist mein letzter Blogeintrag alt. (Kopf schüttel) Mit Kind vergeht die Zeit eindeutig schneller, das muss ich echt mal feststellen. Das Krümelkind wird auch schon bald ein Jahr!
Was hab ich die ganze Zeit so getrieben...
Tja, ich war und bin voll auf Mama programmiert und so gehen alle Kreativitäten auch an den Krümel.
Aber! Zum Geburtstag habe ich einen E-Reader geschenkt bekommen und für diesen brauchte ich noch eine Tasche.
Aus diesem Anlass habe ich mich an die Nähmaschine gesetzt und mal wieder nur was für mich genäht.


Benutzt habe ich dafür verschiedene Kimono-Stoffreste. Auf der Forderseite habe ich drei verschiedene Stöffchen kombiniert. Unter dem Streifen aus grüner Seide verbirgt sich eine Seitentasche für Krimskrams.


Auf der Rückseide habe ich einen Stoffrest eines meiner Lieblingsstoffe verwendet. Aus dem Meisen-Stoff hatte ich mir einen Rock genäht. (Dachte ich hätte den hier mal gebloggt, aber anscheinend nicht. Sollte ich vielleicht mal noch tun.)
Gefüttert habe ich die Tasche mit gelber Seide, welche einen schönen Kontrast zu den äußeren Stoffen bildet.
Nun mal noch ein bissel Werbung in eigener Sache. Ich hatte ja schon im letzten Eintrag (letztes Jahr, hust) geschrieben, das ich nun voll in die Kinderklamotten Näherei eingestiegen bin, dies hat sich auch bisher nicht geändert. Da ich jetzt doch am Abend immer mal Zeit habe, gibt es jetzt einen Blog über meine Näherfahrungen und andere Katastrophen. Vielleicht schaut ihr, als geneigte Leser einfach mal vorbei. Ich fürchte, da wird in nächster Zeit mehr passieren als hier.
Ich verspreche aber das dieser Blog nicht ganz verwaisen wird. Die Kitsuke Tussi lebt noch und trägt gerade Pflaumenblüten

2012-03-18

Es gibt mich noch...


Wir ihr sicher schon bemerkt habt, gab es jetzt eine lange Zeit nichts mehr zu sehen und zu lesen von mir.
Deshalb möchte ich mal ein persönliches Status-update loswerden. Nicht das ihr denkt ich hätte gänzlich das Interesse an Kimonos und co verloren!
Allerdings hat sich in den letzten Monaten mein Fokus ein kleines bisschen auf andere Arten von Textilien verschoben .


 Wie ihr euch nun schon fast denken könnt, steht bei uns nämlich unser erster Nachwuchs an.
Ihr glaubt gar nicht mit was man da alles so beschäftigt ist. Da sind die Kimonos leider in den Hintergrund geraten und meine Aktivitäten beschränken sich zur Zeit auf mal bei Immortal Geisha reinschauen.
Was das Nähen betrifft, bin ich natürlich auch total auf Baby eingestellt, und so habe ich in letzter Zeit einige Klamotten, wie zum Beispiel obiges Jäckchen im Kimono-Stil gebastelt.
Nachdem ich auch eine Overlock-Nähmaschine mein eigen nennen darf, habe ich mich voll auf die Strampler- Produktion gestürzt.
Den Schnitt des Jäckchens habe ich übrigens von Stoff und Stil, einem Versand mit schönen und auch ganz preiswerten Bekleidungs- und Dekostoffen.
Ich habe schon überlegt dass, das wahrscheinlich alles Sachen für einen neuen Blog wären, aber ich glaube kaum das dafür Zeit sein wird.
Tja, und darum möchte ich mich hiermit erstmal in eine Schwangerschafts- und Babypause abmelden.
Sicherlich gibt es auch irgendwann mal wieder was Neues. Vielleicht ja dann einem neu erstandenden original japanischem Kinderkimono.

2011-12-07

Weihnachtszeit - Origamizeit

Jedes Jahr zu Weihnachten überfällt mich wieder das Origamifieber.
Das japanische Origamipapier mit seinen satten Farben und dem Gold, passt einfach zu gut zur Weihnachtszeit.
Auch dieses Mal sind meine Lieblingsobjekte Kraniche und Sterne. Sie zieren meinen derzeitigen Adventskranz oder wohl eher Adventsteller.
Ich finde ja, einen wirklich schönen Adventskranz ohne Kitsch zu kaufen, kann schon schwierig sein. Deshalb habe ich mir gedacht, ich bastle mir mal selbst etwas zusammen. Vom Kranz binden habe ich allerdings keine Ahnung.
Also habe ich einfach einen quadratischen Teller mit Kerzen und Tannnengrün bestückt und mit Origami  verziert.
Hier also das Ergebniss:


Die Sterne waren schon voriges Jahr meine absoluten Lieblingssterne. Sie bestehen aus zwei Einzelmodulen die am Ende zusammen gesteckt werden. So blitzt jeweils die Rückseite mit dem anderen Papier hervor. Dadurch kann man auch mit nur drei Sorten Papier immer wieder neue Variationen herstellen.
Ich habe mich dieses Jahr für die Kombination von Rot, Schwarz und Weiß entschieden, also so richtig schön klassisch.

Der Stern besteht aus der Grundform Vogel (hier ein Link zu einer Faltanleitung auf Origamikunst.de)
Folgt der Anleitung bis Schritt 8. Wie es dann weiter geht, habe ich mal versucht per Fotografie zu verdeutlichen.



Zuerst werden die beiden "Füsschen" parallel zur mittigen Knick-Kante gefaltet, sodass ein kleines Dreieck ensteht.
Dann wird der Stern aufgeklappt, das heißt beide Spitzen (die auf dem ersten Bild oben sind) liegen jetzt seitlich. Die eingeknickten Spitzen werden nun so geöffnet und gefaltet, dass auch sie glatt aufliegen,wie in Bild 3 gezeigt.
Nun wird der Stern gewendet. Er sollte jetzt so aussehen wie auf dem 4. Bild.



Als nächstes wird das Kreuz in der Mitte gefaltet. Dafür werden, wie mit den Pfeilen markiert, die Ecken gegen den Uhrzeiger aufgefaltet. Das entstandene Kreuz wird von allein eine kleine Drehung bekommen.
Für den Stern werden ja zwei Hälften benötigt. Also das Ganze mit einen andersfarbigen Papier wiederholen. Zum Schluß werden beide Sterne ineinander gesteckt. Dazu werden sie Rücken an Rücken aneinander gelegt und die Spitzen jeweils auf Vorder- und Rückseite in die rechte Falte gesteckt. Diese Prozedur ist das kniffligeste am ganzen Stern. Wenn ich die erste Spitze zusammen gefügt habe, stecke ich sie mir mit einer Büroklammer fest, sodass nichts verrutschen kann.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachfalten und hoffe ihr Faltwilligen könnt auch was mit meiner Beschreibung anfangen.

2011-11-20

Taisho Roman Kitsuke

Nach etwas längerer (hust) Blogpause habe ich nun endlich mal Muße einen neuen Eintrag zu schreiben.
(Ich hoffe euch ist die Zeit nicht zu lang geworden und ihr haltet mir noch die Treue.)
Heute möchte ich euch mal wieder ein Ensemble auf meiner Kitsuke-Tussi vorstellen.
Der gezeigte Meisen-Komon, mit Streifenmuster, war mein zweiter Kimono-Einkauf und ist immer noch eines meiner Lieblingsstücke. Kombiniert habe ich das Kitsuke mit einem türkisen Chuya-Obi mit Wellen in Kreisen.
Chuya bedeutet soviel wie Tag (chu) und Nacht (ya) und wird deshalb so genannt, weil eine Seite des Obis aus schwarzer Seide besteht, während die andere meist bunt gemustert ist. Einige Chuya-Obis sind auch auf beiden Seiten farbig gemustert. So ist auf dem gezeigtem Exemplar die Rückseite schwarz mit einem blauen Wellenmsuter. Chuya-Obis haben die Länge eines Fukuro-Obis, werden allerdings immer zu casualen Outfits kombiniert.
Bevor der Nagoya-Obi aufkam, war der Chuya-Obi der klassische Freizeit Obi.



Nun lautet ja die heutige Überschrift Taisho-Roman Kitsuke. Taishō-Roman (abgekürzt für Taishō-Romantik) bezeichnet einen besonderen Kitsuke Look, welcher mit vintage Kimonos aus der Taisho-Zeit und verspielten Details gestaltet wird.
Die Taishō-Zeit (jap. 大正時代 Taishō-jidai) bezeichnet den Zeitraum von 1912 bis 1926. Die Öffnung Japans (1853) brachte ja viele Veränderungen und westliche Einflüsse mit sich. So änderte sich auch die Mode hin zum westlichen Stil. Bis ungefähr zur Taisho-Zeit wurden vorallem noch Kimonos getragen. Allerdings wurden auch diese in Mustern und Farben vom Westen beeinflusst.
Interessanter Weise wurde gerade in dieser Zeit auch Europa von der asiatischen und japanischen Kunst beeinflusst. So hat der Jugendstil oder auch Art Noveau (um 1900) auch japanische Stilelemente adaptiert.
Wie ich finde, spiegeln sich wiederum diese Kunststile in den Mustern der japanischen Kimonos dieser Zeit wieder.
Das Buch Fashioning Kimono von Annie van Assche enthält viele schöne Abbildungen von Kimonos dieser Zeit. Im Textteil gibt es auf englisch interessante Fakten zum Kimono im frühen 20. Jahrhundert zu lesen.
Zurück zu meiner Kitsuke-Tussi:
Bei diesem Outfit habe ich vorallem mit den Farben und Mustern gespielt. Der türkis gepunktete Haneri (Kragen) harmoniert mit dem Obi und bildet einen Kontrast zum Streifenmuster des Kimonos.


Auch Obijime und Obiage sind so gewählt das sie mit den Streifen im Kimono korrespondieren.

Als Obi-Dome habe ich eine aus Artclay selbstgebaute Brosche in Ginko-Form verwendet. So wird die gelbe Farbe in den Streifen des Kimonos noch einmal aufgegriffen.


2011-09-25

Es wird Herbst!

Aus diesem Anlass gibt es heute ein neues Design für meinen Titel. Zu sehen ist das ultimative Japanische Herbstmotiv, nämlich Ahornblätter.


Der Japanische Ahorn hat eine etwas andere Blattform als der bei uns wachsende. Es handelt sich nämlich um einen Fächer-Ahorn.
Die Blätter dieser Ahorn-Art sind meistens klein und die Spitzen sind tief in das Blatt eingeschnitten. Bei uns sieht man immer öfter kleine Bäumchen und Büsche dieser Art in den Vorgärten.

Passend zur Herbstlichen Stimmung, hier noch ein Haiku von Basho:

Unter dem Herbstmond
sah ich Blumen auf dem Feld -
ach, es war nur Stroh!

2011-09-07

Japanisches Schuhwerk für die Frau

Nachdem ich euch letztens meine blauen Geta vorgestellt habe, dachte ich mir, ich könnte ja mal einen umfangreicheren Eintrag über die japanischen Sandalen schreiben.
Fangen wir mal mit dem Unterschied zwischen Geta und Zori an. Beides sind japanische Sandalen, die mit einem Steg zwischen den Zehen und zwei schmalen Riemen am Fuß getragen werden. Wichtig für die Unterscheidung ist, dass Geta immer aus Holz gemacht sind. Ein sehr charakteristisches Merkmal, gerade für antike Geta sind zwei unten an den Schuhen angebrachte Stege, die auch als Zähne bezeichnet werden. Es gibt dabei viele verschiede Varianten bei denen diese "Zähne" auch variieren können. Heutige Geta haben auch oft eine westliche Absatzform. Alle Formen haben aber die Gemeinsamkeit, dass die Sohle mehr oder weniger zweigeteilt ist.
Bei den Zori ist weniger das Material ausschlaggebend, sondern die Form der Sohle. Bei den Zori besteht die Sohle aus einem Stück und erinnert etwas an einen Blockabsatz. Die Oberseite, sprich die Riemen, sind bei Geta und Zori gleich.
Bei Zori werden viele unterschiedliche Materialen verwendet. Es gibt ganz einfache aus Reisstroh, aber auch edle mit Brokat bezogene Exemplare für festliche Anlässe.
Während Geta immer Casual, also im Alltag getragen werden, gibt es bei den Zori Abstufungen in der Formalität.
Diese richten sich nach dem verwendeten Material und der Höhe der Sohle. Je höher, desto formeller.
Ach so, Zori und Geta werden traditionell natürlich mit Kimono oder Yukata getragen.
Hinzu kommt, dass man Geta auch barfuß tragen kann, während zu Zori's immer Tabisocken getragen werden sollten.
Tabi sind spezielle Socken mit abgeteilter großer Zehe. Tradionelle Tabi für Frauen sind aus weißem festem Soff mit Sohle gefertigt, während Männer schwarze Tabi tragen.
Mittlerweile gibt es auch viele bunte Tabisocken, die einfach wie normale Socken gestrickt sind. Diese sind dann wieder was für den Freizeitlook.
Geta und Zori gibt es übrigens auch für Männer.
Lange Rede...
Ich werde euch einfach mal meine bescheidene Sammlung an Geta und Zori vorstellen.


Moderne Geta mit Hanao mit Shibori (als Hanao werden die beiden Riemen bezeichnet. Sie sind meistens aus Stoff)
Das Holz ist ganz leicht und die Schuhe angenehm zu tragen. Sie sind klassisches Yukata-Schuhwerk.



 Senryou-Geta mit Hanao mit Yabane Muster. Diese form der Geta war vor allem um 1900 beliebt und ist jetzt wieder In, vor allem zu vintage Kimono.
Gekauft habe ich sie bei Karan-Karon. Bestellen kann man dort, indem man eine Email schreibt. Sie wird sehr schnell und nett beantwortet.
In diesen Schuhen kann man nach etwas Übung gut laufen, nur Treppen sind schwierig.


 Das hier sind die klassischen Geta mit den zwei "Zähnen" auf japanisch heißen sie Hutatuba-Geta. Diese Form ist wahrscheinlich die älteste Form der Geta. Laufen ist hier schon eher gewöhnungsbedürftig.



 Hier haben wir einfache Zori für die Freizeit. Moderne Zori haben häufig eine Sohle aus Plastik.



Und zum Schluss haben wir hier noch ein paar edle Zori, welche mit Brokat-Stoff bezogen sind. man kann sehen, dass die Sohle höher ist, als bei den oben gezeigten. Die Zori sind insgesamt ganz schmal, so dass bei mir der Fuß ganz schön drüber hängt, was ich nicht so toll finde. Wahrscheinlich braucht man hier doch einen schlanken Fuß.
Falls schon einmal jemand Geta und Zori kaufen wollte, dem wird aufgefallen sein, dass sie meistens sehr klein sind.
Das liegt natürlich daran, dass japanische Füße zierlicher sind. Allerdings sollte man auch wissen, dass es in Japan als sehr schick gilt, wenn die Ferse ein kleines Stück über Geta- oder Zori-Sohle hinaus schaut.
Also kann man die Schuhe quasi eine Nummer kleiner kaufen. Ich habe als Schuhgröße eine 39 und die gezeigten Sandalen sind zwischen 23 cm und 24 cm lang.


Riech, Schnüffel... Pühhh!