2011-11-20

Taisho Roman Kitsuke

Nach etwas längerer (hust) Blogpause habe ich nun endlich mal Muße einen neuen Eintrag zu schreiben.
(Ich hoffe euch ist die Zeit nicht zu lang geworden und ihr haltet mir noch die Treue.)
Heute möchte ich euch mal wieder ein Ensemble auf meiner Kitsuke-Tussi vorstellen.
Der gezeigte Meisen-Komon, mit Streifenmuster, war mein zweiter Kimono-Einkauf und ist immer noch eines meiner Lieblingsstücke. Kombiniert habe ich das Kitsuke mit einem türkisen Chuya-Obi mit Wellen in Kreisen.
Chuya bedeutet soviel wie Tag (chu) und Nacht (ya) und wird deshalb so genannt, weil eine Seite des Obis aus schwarzer Seide besteht, während die andere meist bunt gemustert ist. Einige Chuya-Obis sind auch auf beiden Seiten farbig gemustert. So ist auf dem gezeigtem Exemplar die Rückseite schwarz mit einem blauen Wellenmsuter. Chuya-Obis haben die Länge eines Fukuro-Obis, werden allerdings immer zu casualen Outfits kombiniert.
Bevor der Nagoya-Obi aufkam, war der Chuya-Obi der klassische Freizeit Obi.



Nun lautet ja die heutige Überschrift Taisho-Roman Kitsuke. Taishō-Roman (abgekürzt für Taishō-Romantik) bezeichnet einen besonderen Kitsuke Look, welcher mit vintage Kimonos aus der Taisho-Zeit und verspielten Details gestaltet wird.
Die Taishō-Zeit (jap. 大正時代 Taishō-jidai) bezeichnet den Zeitraum von 1912 bis 1926. Die Öffnung Japans (1853) brachte ja viele Veränderungen und westliche Einflüsse mit sich. So änderte sich auch die Mode hin zum westlichen Stil. Bis ungefähr zur Taisho-Zeit wurden vorallem noch Kimonos getragen. Allerdings wurden auch diese in Mustern und Farben vom Westen beeinflusst.
Interessanter Weise wurde gerade in dieser Zeit auch Europa von der asiatischen und japanischen Kunst beeinflusst. So hat der Jugendstil oder auch Art Noveau (um 1900) auch japanische Stilelemente adaptiert.
Wie ich finde, spiegeln sich wiederum diese Kunststile in den Mustern der japanischen Kimonos dieser Zeit wieder.
Das Buch Fashioning Kimono von Annie van Assche enthält viele schöne Abbildungen von Kimonos dieser Zeit. Im Textteil gibt es auf englisch interessante Fakten zum Kimono im frühen 20. Jahrhundert zu lesen.
Zurück zu meiner Kitsuke-Tussi:
Bei diesem Outfit habe ich vorallem mit den Farben und Mustern gespielt. Der türkis gepunktete Haneri (Kragen) harmoniert mit dem Obi und bildet einen Kontrast zum Streifenmuster des Kimonos.


Auch Obijime und Obiage sind so gewählt das sie mit den Streifen im Kimono korrespondieren.

Als Obi-Dome habe ich eine aus Artclay selbstgebaute Brosche in Ginko-Form verwendet. So wird die gelbe Farbe in den Streifen des Kimonos noch einmal aufgegriffen.


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