Nachdem ich euch letztens meine blauen Geta vorgestellt habe, dachte
ich mir, ich könnte ja mal einen umfangreicheren Eintrag über die
japanischen Sandalen schreiben.
Fangen wir mal mit dem Unterschied zwischen Geta und Zori an. Beides
sind japanische Sandalen, die mit einem Steg zwischen den Zehen und
zwei schmalen Riemen am Fuß getragen werden. Wichtig für die
Unterscheidung ist, dass Geta immer aus Holz gemacht sind. Ein sehr
charakteristisches Merkmal, gerade für antike Geta sind zwei unten an
den Schuhen angebrachte Stege, die auch als Zähne bezeichnet werden. Es
gibt dabei viele verschiede Varianten bei denen diese "Zähne" auch
variieren können. Heutige Geta haben auch oft eine westliche Absatzform.
Alle Formen haben aber die Gemeinsamkeit, dass die Sohle mehr oder
weniger zweigeteilt ist.
Bei den Zori ist weniger das Material ausschlaggebend, sondern die
Form der Sohle. Bei den Zori besteht die Sohle aus einem Stück und
erinnert etwas an einen Blockabsatz. Die Oberseite, sprich die Riemen,
sind bei Geta und Zori gleich.
Bei Zori werden viele
unterschiedliche Materialen verwendet. Es gibt ganz einfache aus
Reisstroh, aber auch edle mit Brokat bezogene Exemplare für festliche
Anlässe.
Während Geta immer Casual, also im Alltag getragen werden, gibt es bei den Zori Abstufungen in der Formalität.
Diese richten sich nach dem verwendeten Material und der Höhe der Sohle. Je höher, desto formeller.
Ach so, Zori und Geta werden traditionell natürlich mit Kimono oder Yukata getragen.
Hinzu kommt, dass man Geta auch barfuß tragen kann, während zu Zori's immer Tabisocken getragen werden sollten.
Tabi sind spezielle Socken mit abgeteilter großer Zehe. Tradionelle
Tabi für Frauen sind aus weißem festem Soff mit Sohle gefertigt, während
Männer schwarze Tabi tragen.
Mittlerweile gibt es auch viele bunte
Tabisocken, die einfach wie normale Socken gestrickt sind. Diese sind
dann wieder was für den Freizeitlook.
Geta und Zori gibt es übrigens auch für Männer.
Lange Rede...
Ich werde euch einfach mal meine bescheidene Sammlung an Geta und Zori vorstellen.
Moderne Geta mit Hanao mit Shibori (als Hanao werden die beiden Riemen bezeichnet. Sie sind meistens aus Stoff)
Das Holz ist ganz leicht und die Schuhe angenehm zu tragen. Sie sind klassisches Yukata-Schuhwerk.
Senryou-Geta mit Hanao mit Yabane Muster. Diese form der Geta war
vor allem um 1900 beliebt und ist jetzt wieder In, vor allem zu vintage
Kimono.
Gekauft habe ich sie bei Karan-Karon. Bestellen kann man dort, indem man eine Email schreibt. Sie wird sehr schnell und nett beantwortet.
In diesen Schuhen kann man nach etwas Übung gut laufen, nur Treppen sind schwierig.
Das hier sind die klassischen Geta mit den zwei "Zähnen" auf
japanisch heißen sie Hutatuba-Geta. Diese Form ist wahrscheinlich die
älteste Form der Geta. Laufen ist hier schon eher gewöhnungsbedürftig.
Hier haben wir einfache Zori für die Freizeit. Moderne Zori haben häufig eine Sohle aus Plastik.
Und zum Schluss haben wir hier noch ein paar edle Zori, welche mit
Brokat-Stoff bezogen sind. man kann sehen, dass die Sohle höher ist, als
bei den oben gezeigten. Die Zori sind insgesamt ganz schmal, so dass
bei mir der Fuß ganz schön drüber hängt, was ich nicht so toll finde.
Wahrscheinlich braucht man hier doch einen schlanken Fuß.
Falls schon einmal jemand Geta und Zori kaufen wollte, dem wird aufgefallen sein, dass sie meistens sehr klein sind.
Das liegt natürlich daran, dass japanische Füße zierlicher sind.
Allerdings sollte man auch wissen, dass es in Japan als sehr schick
gilt, wenn die Ferse ein kleines Stück über Geta- oder Zori-Sohle hinaus
schaut.
Also kann man die Schuhe quasi eine Nummer kleiner kaufen.
Ich habe als Schuhgröße eine 39 und die gezeigten Sandalen sind zwischen
23 cm und 24 cm lang.
Riech, Schnüffel... Pühhh!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen