2011-04-03

Kimono-Nähprojekt, Teil 11: Kimono & Innenfutter finden zusammen

Den Kimono mit dem Innenfutter zusammen zu nähen, ist immer besonders spannend. Jetzt erweist es sich, ob ich genau gemessen und genäht habe.
Kimono und Futter sollten beide genau die selben Maße haben, weil es sonst beim Nähen Schwierigkeiten gibt.
Diesmal habe ich die Sache anscheinend ganz gut gemacht. Ich habe beide Teile schon mal zusammengesteckt und sie passen.

Nun kann also das Innenfutter eingenäht werden.
Als erstes wird die Naht am unteren Saum gemacht. Dazu werden Kimono und Futter beide auf links zusammen gesteckt. Vorher habe ich eine Nahtkante von 2cm angezeichnet. Da die Stoffbahnen des Kimonos alle fadengerade geschnitten wurden, müsste sich eine gerade Linie ergeben. Darauf sollte man natürlich achten, nicht dass der Kimono am Ende schief wird.

Nach dem Zusammenstecken wird nochmal kontrolliert, ob die beiden Teile auch wirklich gleich lang sind. Beide Stoffe müssen am Schulterbruch zusammen laufen. Ebenfalls wichtig ist, dass die Stoffe jeweils genau Naht auf Naht der vernähten Stoffbahnen liegen.


Die Naht wird wieder ganz normal mit dem Vorstich genäht. Wenn das geschafft ist, werden Kimonostoff und Futterstoff gewendet, so dass die Naht innen liegt.
Nun wir die Naht umgebügelt. Dabei wird der Futterstoff so gebügelt, das er 2mm über den Kimonostoff hinaus steht. So blitzt der Futterstoff beim Tragen des Kimonos ganz leicht hervor.
Anschließend werden die beiden Stoffe circa 1cm über dem entstandenen Bruch mit einem Blindstich zusammen genäht, so dass die Bügelkante nicht mehr verrutschen kann.

blindstich

Im nächsten Schritt wird der Futterstoff an den Säumen der Rückennaht und den Seitennähten mit dem Kimonostoff verbunden.
Als erstes werden die beiden Rückennähte zusammen geheftet. Dafür werden von unten beginnend, die beiden Nahtkanten zusammen gesteckt und mit einem groben Heftstich vernäht. Mit den Seitennähten und den Nähten am Frontpanel wird jeweils genauso verfahren.


Auch hier ist wichtig, dass die Stoffbahnen von Kimono und Futter gleich breit sind, da der Stoff sonst Falten wirft.
Jetzt fehlen noch die beiden Nähte an den Frontklappen. Kimonostoff und Futterstoff sollten an den Frontklappen gleich breit sein und genau miteinander abschließen. Die beiden Stoffe werden auf links gedreht mit einer Saumkante von 1,5 cm zusammen genäht. Dadurch, dass vorher schon Futter und Kimono an den Frontklappennähten verbunden wurden, entsteht eine relativ enge "Röhre" wenn der Stoff auf links gedreht wird. Das sollte aber nicht stören. Wenn die Naht gemacht ist, den Stoff wieder auf rechts drehen und die Nahtkante gerade ausbügeln.


Zum Bügeln der Nähte fällt mir gerade auf, habe ich noch gar nichts geschrieben. Die Nähte werden nämlich nicht aufgebügelt, wie bei westlicher Bekleidung üblich. Beim Kimono werden die Nähte immer in eine Richtung gebügelt, so dass im Stoff an der Naht eine kleine Bruchfalte entsteht. Diese sollten an den Seitennähten nach hinten zeigen. Durch die Art und Weise in der ein Kimono getragen wird, liegt nicht so viel Spannung auf den Nähten, wie bei westlicher Kleidung. Deshalb reicht für die Nähte auch der Vorstich aus. Durch die beim Bügeln entstandene kleine Falte wird die Naht, wenn am Stoff gezogen wird, ebenfalls abgefedert.


Ich habe die Nähte nicht bis ganz oben gemacht, sondern auf der Höhe, wo später der Kragen an gesetzt wird, aufgehört. Darauf werde ich beim Annähen des Kragens noch genauer eingehen.
An den Seitennähten haben wir ja noch die Ärmelöffnungen, in die natürlich noch die Ärmel eingenäht werden müssen.
Damit geht es das nächste mal weiter.

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